Donnerstag, 21. Januar 2016

16.01.2016 | 11:00 Uhr
Training bei der Klompen New Generation aus Neukirchen-Vluyn
Sie sorgen für Stimmung.Foto: Niklas Preuten

Training bei der Klompen New Generation aus Neukirchen-Vluyn
Neukirchen-Vluyn. Die Tänzerinnen der Klompen New Generation trainieren für die nächsten Auftritte. Einer der Höhepunkte wird natürlich der Klompenball sein.

Wenn Beatrice Egli einmal keine Zeit für einen Auftritt haben sollte – die Mädels der Klompen New Generation sind auf jeden Fall textsicher. „Mein Herz, das brennt“, schmettern die sechs jungen Tänzerinnen, während sie sich dazu in der vorgegebenen Choreografie drehen. Es ist Mittwochnachmittag: Trainingszeit im Dachgeschoss des Vereinsheimes von Preußen-Vluyn. Alexandra Teller ist die Chefin am CD-Spieler und gibt den Takt für das Sextett an.
Ein eigener Tanz

„Aktuell arbeiten wir an vier Tänzen“, sagt die Trainerin. Der neueste ist der Tanz für das aktuelle Klompenkönigspaar Dirk und Elke Buttkereit. Das ist Tradition in Vluyn: Die Könige bekommen einen eigenen Tanz. Mehr wird natürlich nicht verraten. Auch das ist gewissermaßen Tradition. Schließlich wird auch bis zur letzten Sekunde nicht verraten, wer der neue Klompenkönig wird.

Bis zum Sommer des vergangenen Jahres hat Alexandra Teller noch zehn Kinder und Jugendliche in der Gruppe gehabt. „Die älteren sind dann gegangen“, sagt sie. Nun bestreiten Leonie (10), Alissa (8), Vivien (8), Saira (7), Lea (12) und Anna-Christina (17) die Show. Die älteste im Bunde, Anna-Christina, hilft der Trainerin sowie deren Tochter Selina bei der Zusammenstellung und Komposition der Choreografie. Seit vier Jahren trainiert die 45-jährige Klompenfreundin die Tanzgruppe. „Das Wichtigste ist, dass man die Klompen hört“, erklärt sie. Klar, das wissen auch die Mädels und stampfen bei jedem ihrer Schritte ordentlich auf. Der Spaß daran ist ihnen anzusehen.
Ein großer Spaß

Am vergangenen Sonntag hatten sie sogar ihren ersten Auswärts-Auftritt bei einer Prinzenproklamation in Krefeld. Einer der Organisatoren hatte die Klompen New Generation beim Neujahrsempfang der Neukirchen-VLÜ-KA-GE gesehen und hat sie prompt engagiert. Für das nächste Jahr sind die Tänzerinnen schon wieder gebucht. „Unter Vorbehalt“, sagt Alexandra Teller, die erst einmal schauen muss, dass sie die heimischen Auftritte organisiert bekommt.

Und ja, natürlich würde sich die emsige Trainerin auch freuen, wenn noch ein paar Tänzer mehr zu der Gruppe stießen. Jungs haben früher auch mitgemacht. Die Kinder und Jugendlichen sollen Spaß an der Sache haben, das steht im Vordergrund. „Wir sind etwas Besonderes“, sagt Alexandra Teller. Derweil drehen die Tänzerinnen weiter ihre Runden.

Und man merkt eigentlich keinem der Mädchen an, dass sie sich anfangs der Trainingsstunde noch beklagt hatten, dass hier der Klompen zu eng und dort der andere zu groß gewesen sei. Für den Fall der Fälle kann Alexandra Teller auch fürs nächste Training Holzschuhe in der passenden Größe besorgen.

Sonja Volkmann

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Klompenfabriek krajenbrink.

Auf hölzernen Sohlen



Comeback eines Traditionshandwerks 

Auf hölzernen Sohlen


  • Serie
Holzpantoffelhersteller Manfred Karolczak in seiner Werkstatt im Spreewaldort Burg. Seit 1909 werden in dem kleinen Familienbetrieb in Handarbeit Schuhe geschnitzt. Das Holzoberteil wird mit Schweinsleder bespannt und mit Draht befestigt. Nach rund einer Stunde sind ein Paar Holzpantoffeln hergestellt.
Holzpantoffelhersteller Manfred Karolczak in seiner Werkstatt im Spreewaldort Burg. 

Seit 1909 werden in dem kleinen Familienbetrieb in Handarbeit Schuhe geschnitzt. 
Das Holzoberteil wird mit Schweinsleder bespannt und mit Draht befestigt. 
Nach rund einer Stunde sind ein Paar Holzpantoffeln hergestellt. © picture alliance / dpa / ZB

Holzpantoffeln erleben eine kleine Renaissance, sagt Manfred Karolczak, der die hölzernen Schuhe inzwischen in dritter Generation herstellt. 
Ein Ortsbesuch bei einem der letzten, die das alte Handwerk beherrschen.
Der Moment, wenn das Rindsleder gespannt wird, gefällt Manfred Karolczak am besten.
Dann sind seine Holzpantoffeln, die er nach alter Tradition herstellt, fast fertig.
Das Leder wird an das Holz genagelt.
Der 62-Jährige ist einer von wenigen verbliebenen gelernten Holzschuhmachern in Deutschland.
In seiner Werkstatt im Kurort Burg in Südbrandenburg riecht es nach Leder und Holz.
Türme aus Erlen- und Pappelstücken, Schablonen in Schuhform, alte robuste Maschinen, Lederstoffbahnen.
Alte Telefone stehen im Regal, eine Kasse von einst.
Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein.
Nach der Wende ging die Nachfrage zurück, wie Karolczak sagt. Aber noch bestehe sie.
Manche Bestellungen kommen übers Internet, Kunden aus der Region kaufen in dem kleinen Laden. „Viele, die die Werkstatt sehen, sagen: „Mensch, das gibt’s noch““, sagt der 62-Jährige und schmunzelt. Im Nebengebäude ist eine Schauwerkstatt aufgebaut.
30 Euro kosten ein Paar Holzpantoffeln.
Der Spreewälder will demnächst wieder verstärkt auf Märkte gehen.
Er sieht eine Chance in der Nische.

Nachfrage nach Holzpantoffeln steigt
Holzschuhe gibt es schon sehr lange.
Im 14. Jahrhundert wurden zum Beispiel Holzsandalen unter leichten Lederschuhen getragen, um diese zu schützen und zu stabilisieren, erklärt Josephine Barbe von der Technischen Universität Berlin.
Sie galten als modisches Accessoire der Adligen.
Später hatten Holzschuhe eine andere Funktion: „Seit dem 16. Jahrhundert wurden die einfachen geschnitzten Holzschuhe in Nordeuropa als reine Arbeitsschuhe getragen.
Lange Zeit galten Holzschuhe daher als Fußbekleidung der armen Leute.“
Manufakturen wie die von Karolczak sind selten in Deutschland.
Von der Pike auf gelernt hat das Handwerk auch Lorenz Hamann aus Schleswig-Holstein. „Der Beruf stirbt aus“, sagt er, als Lehrberuf gebe es ihn schon nicht mehr.
In seinem Meisterbetrieb in Preetz werden jährlich mehrere tausend Paar Schuhe hergestellt.
Darunter sind – anders als bei der Werkstatt im Spreewald – auch Holzsandalen und Holzstiefeletten.
„Die Nachfrage steigt“, sagt Hamann. Er spricht sogar von einem Trend hin zum Holzschuh.
Barbe sieht das auch so. „Heute erlebt die Holzsohle aus leichtem, schnell wachsenden Weidenholz mit Fußbett und flexibel biegsamen Kautschukgelenk ein Comeback.“

„Holzpantoffeln sind praktisch, sie haben keine Schnürsenkel“
Warum wollen Leute sie tragen? „Holzpantoffeln sind praktisch, sie haben keine Schnürsenkel.
Man kann schnell hineinschlüpfen, wenn man zum Beispiel kurz in den Garten will“, sagt Hamann. Und: „Man hat immer warme Füße.“
Wissenschaftlerin Barbe zufolge stehen Holzpantoffeln und -schuhe heute für Nachhaltigkeit und Langlebigkeit.
Und für Fußgesundheit, weil ein Holzschuh eine gute Durchlüftung zulasse sowie mit scharfen Mitteln gereinigt werden könne und es dadurch Mikroorganismen schwer hätten.
Doch auch wenn die Nachfrage wieder etwas steigt: Alleine von der Fertigung von Holzpantoffeln kann Manfred Karolczak heute nicht mehr leben. Sein Geld verdient er deswegen heute hauptsächlich mit Touristen, die in seiner Pension übernachten.

http://www.impulse.de/unternehmen/branchen-maerkte/holzpantoffeln/2176940.html

Wissenschaftlerin: Holzschuhe waren in Preußen mal verboten

Gefängnis fürs Holzschuhtragen: Wer im 18. Jahrhundert in Preußen zum Holzpantoffel griff, dem konnte es an den Kragen gehen. «Das Holzschuh- beziehungsweise Pantoffeltragen wurde bei Strafe von Halseisen und Gefängnis verboten», erläutert die wissenschaftliche Mitarbeiterin Josephine Barbe von der Technischen Universität Berlin.

dpa

Sie beruft sich dabei auf ein Edikt von König Friedrich Wilhelm I. aus dem Jahre 1726: «Mit diesem Edikt versuchte Friedrich Wilhelm I. zu Zeiten des Merkantilismus die Auftragslage der Lederschuhmacher zu stärken - leider auf Kosten der Holzschuhmacher.»

 http://de.fashionmag.com/news/Wissenschaftlerin-Holzschuhe-waren-in-Preussen-mal-verboten,611998.html#.VqFYOb_BZNU

Holzschuh-Putz zum Nikolaus

Marco Marschall 06.12.2015 09:20 Uhr
Red. Eberswalde, eberswalde-red@moz.de

Holzschuh-Putz zum Nikolaus

Friedrichswalde (MOZ) 

Es ist wieder Zeit, die Stiefel vom Straßendreck zu befreien. 
Sonst ist es in der Nacht zum Sonntag schlecht bestellt, ums ersehnte Nikolaus-Geschenk. 
Wenn irgendwo echte Schuhputzexperten wohnen, dann doch wohl in Friedrichswalde! 
Der Holzschuh ist dort das touristische Markenzeichen schlechthin. 
Darauf wird schon am Ortseingang hingewiesen. 
In der Dorfmitte ist die wiederhergerichtete Holzschuhmacher-Werkstatt das Besucherhighlight. Doch ein Rundgang am Freitagmorgen zeigt: Nicht jeder hat die "Klapperdinger" im Hausflur stehen und weiß, wie man sie putzt. 
Eine sichere Adresse ist das Haus des Bürgermeisters. 
Bernhard Ströbele weiß alles über das Handwerk, dass die Pfälzer nach der Ortsgründung durch FriedrichII im Jahre 1748 im Dorf etabliert haben sollen. 
Doch wie säubert man die geschichtsträchtigen Treter? "Da gibt es unterschiedliche Auffassungen. Manche lackieren sie oder verwenden Öl, wenn sie schmutzig sind", sagt der Bürgermeister. 
Seine Methode sei das nicht. 
Ströbele schrubbelt die Schuhe mit Sandpapier ab.
 

Mit Sandpapier über die Sohle: So befreit die dreijährige Martha Ströbele ihre Holzpantoffeln vom Schmutz. Ihr Opa, der Bürgermeister, macht es ähnlich - nur mit Schleifgerät.
 
Das hat er auch an seine dreijährige Enkelin Martha weitergegeben. 
Natürlich hat die vom Opa schon ihr eigenes Paar Holzschuhe bekommen. 
In der Kita "Haus der Grünschnäbel" zeigt sie, wie sie Pantoffeln abschmirgelt. 
Die anderen Kinder schauen ihr dabei interessiert über die Schulter. 
Die sind natürlich voller Vorfreude auf den Sonntagmorgen. 
Holzpantoffeln haben nur einige Eltern zu Hause, wissen die Kleinen zu berichten. 
Die Erwachsenen haben natürlich ganz andere Putz-Möglichkeiten. "Für meine Schuhe nehme ich einen Bauschleifer", sagt Bernhard Ströbele und lacht.
Eine Woche nach Nikolaus, am 13.Dezember, eröffnet in Friedrichswalde wieder der traditionelle Holzschuhmacher-Weihnachtsmarkt. 
Ab 14Uhr sind Gäste dann rund um die Kirche und im Holzschuhmacherzentrum eingeladen.

http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/0/1/1441907/

Stylishe Holzschuhe

Stylishe Holzschuhe und Stoffe aus Banane

Innovative Mode aus München: Die tz besucht zwei Unternehmen


Stiefelette oder Sandale: Bei Cristina Mühle gibt’s Holzschuhe für jede Jahreszeit.

München - Die eine stellt Holzschuhe her - aber in sexy! Die anderen beiden wollen Stoffe aus Bananenpflanzen produzieren. Die tz hat zwei innovativen Münchner Modeunternehmen einen Besuch abgestattet.
Ein Holzschuh, aber bequem - und sexy! Das war die Idee, die Cristina Mühle (48) vor rund zehn Jahren hatte. Seit ihrer Kindheit trägt die Münchnerin „Holzklapperl“, wie sie selbst sagt. 
Nun wollte sie die Schuhe zu jeder Jahreszeit und zu jedem Anlass tragbar machen. Mittlerweile ist sie mit ihrem Unternehmen Softclox mit Sitz in Sendling Marktführerin in ganz Europa. 
Was ihre Schuhe auszeichnet: Eine extrem leichte und vor allem biegsame Holzsohle aus Pappel oder Erle. Möglich macht’s ein integriertes Gummigelenk vorn in der Mitte.
Oberhalb der Sohle sorgt weiches Leder für Stil und gutes Gefühl. Je nach Saison gibt es Sandalen, Halbschuhe, Pumps oder Winterstiefel (zwischen 100 und etwa 250 Euro). 
Alle Schuhe lässt Mühle komplett in Europa produzieren - auch alle Materialien stammen aus Europa. 2006 brachte die Münchnerin zusammen mit ihren zwei Geschäftspartnern Andy Klautzsch (Design) und Thomas Huber (Produktion) die erste Kollektion auf den Markt.
Nicht immer ohne Hürden: „Manche Händler waren schon skeptisch, ob das nur ein Trend ist.“ Während der Unternehmensgründung war Mühle hochschwanger. 

Das Besondere an den Schuhen der Münchnerin: die leichte und biegsame Holzsohle
Doch: „Ich hatte nie Angst, dass ich das mit einem Kind nicht schaffen kann.“ Wenn ein wichtiger Termin anstand, sprangen kurzerhand die beiden Omas oder Mühles Mann ein. 
Oder die Unternehmerin rückte einfach samt Tochter an. Heute ist Chiara zehn Jahre alt - und nimmt die Entwürfe der Mama schon mal kritisch unter die Lupe. 
Und weil Mühle davon überzeugt ist, dass Frauen mit Kindern wahre Organisationstalente sind, arbeiten bei ihr besonders viele Mütter. 
Rund 120 Mitarbeiter hat das Unternehmen mittlerweile, pro Kollektion gibt es 30 neue Modelle. Mühle verkauft ihre Holzschuhe an ausgewählte lokale Händler und über ihren Onlineshop (softclox.com).
Jährlich sind es mehr als 100 000 Schuhe in 18 Ländern. Die Holzschuhe bieten mehrere Vorteile: Einmal sind sie durch das Fußbett bequem und geben viel Halt. „Das Holz ist außerdem antibakteriell und kann die Temperatur ausgleichen“, sagt Mühle. Wer mag, kann die Schuhe barfuß tragen. Heiße Füße im Sommer und kalte im Winter sind so oder so passé. 
Mühle geht mit ihrer Tochter sogar Schlittenfahren mit ihren Softclox. „Wasser und Holz vertragen sich hervorragend, durch das Gummiprofil rutsche ich auch nicht ab.“ Nur an die Heizung sollten die Schuhe zum Trocknen nicht gestellt werden, „sonst sind sie die pflegeleichtesten überhaupt“.
Angst, mit den neuen Schuhen zu klappern, muss keine Kundin haben: Durch die Gummischicht unten an der Sohle sind sie flüsterleise. 

… und ihre Stoffe sind voll Banane

Stoff-Wechsel, könnte man sagen … Caroline Priese (26) und Madhunandan Maithili Sharan (31) stellen mit ihrem Münchner Start-up „Shucie“ Stoffe aus Bananenpflanzen her - als Alternative zur gängigen Baumwolle.

Die beiden Jungunternehmer zeigen ihre Stoffmuster.
Entstanden ist die Idee der beiden im Zertifikatsprogramm „Gesellschaftliche Innovationen“ der Social Entrepreneurship Akademie. Die Akademie ist eine Einrichtung der vier Münchner Hochschulen und will soziales Unternehmertum fördern.
Die beiden Jungunternehmer hatten ein Vollstipendium und sind - zunächst noch mit einer dritten Mitstreiterin - schnell auf ihre Idee zu den Bananenstoffen gekommen. Für den Anbau von Baumwolle müssten viele Pestizide gespritzt und reichlich Wasser verbraucht werden. „Jährlich gehen sechs Prozent des menschlichen Trinkwassers dafür drauf“, sagt Priese.
Die Bananenpflanzen dagegen würden wegen der Früchte eh angebaut - und der Stamm und die Blätter seien eigentlich ein Abfallprodukt. Nur sinnvoll also, sie weiterzuverarbeiten. Mit einer Maschine wird aus dem Stamm und den Blättern das Garn gewonnen, aus dem dann der Stoff gewoben wird. 

Madhu (l.) reiste für die Unternehmensidee extra nach Indien.
Das Gute am Bananenstoff: „Er ist atmungsaktiv und leicht, was ihn für Sportkleidung interessant macht.“ Erste Stoffmuster haben die zwei Jungunternehmer schon gesichtet. Sie arbeiten mit Lieferanten aus Indien zusammen. „Madhu kommt gebürtig von dort - und hat von daher viel Hintergrundwissen und Kontakte.“
Anfang 2016 wollen die beiden Jungunternehmer mit dem Verkauf der Stoffe anfangen. Gut, dass sie gerade eben ein bisschen Startkapital dazubekommen haben: Beim „Strascheg Award“ der Hochschule München haben die zwei Mitte Oktober 2000 Euro gewonnen. 
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Ganze Straßenzüge auf Klompen

Korschenbroich
Ganze Straßenzüge auf Klompen

Korschenbroich. "Alpenveilchen" erhalten mit Klompen zur Parksituation den ersten Preis.

Nicht Füße und Schuhe, wie einst im Volkslied gefordert, sondern die Klompen mussten im Pescher Festzelt hergezeigt werden, auf dass die schönsten prämiert werden konnten. Dafür hatten sich die beteiligten Pescher von der St.- Donatus-Bruderschaft wieder eine ganze Menge einfallen lassen, um die Jury zu betören.
Gefragt waren nicht modische Vielfalt und Komfort, sondern Originalität.
Dicke Stricksocken rundeten nicht nur das Outfit ab, sondern boten auch angenehmen Schutz im hölzernen Fußbett. "Das ist eine schöne Tradition, und die Klompen werden teilweise schon ganz schön aufwendig gestaltet", freute sich Vize-Präsident Johannes Kronen, der die Schau moderierte. Außer Konkurrenz eröffnete der Königszug "Diana" den Reigen.
Der Würde entsprechend trugen Königspaar und Gefolge jeweils ein Krönchen auf samtenen Mini-Kissen sowie frische Sträußchen auf roten Klompen.
Die Schützen von "Froh und Munter" hatten offensichtlich keine Lust zum Basteln gehabt.
Daher demonstrierten ihre Frauen mit dem Schild "Unsere Männer streiken" und traten selbstbewusst allein zum Wettkampf an. Ihre Gatten mussten aber zumindest symbolisch zum Rhythmus der Frauen mit marschieren.
Denn die hatten Stellvertreter-Schützen im Puppenformat als Dekoration gewählt. "Die bringen die Lösung gleich mit", kommentierte Hans- Willi Türks lachend den Auftritt der Damen von den "Alpenveilchen".
Diese nutzten ihre Klompen als Plattform für kleine Straßenzüge mit gestapelten Matchbox-Autos und Verbotsschildern, um auf die Parksituation an der Kleinenbroicher Straße anzuspielen.
Im Schlepptau hatten die Damen ein fahrbares Parkhaus.
Die Jury mit Herbert Hutbeckers und Andreas Schaps von der Bolten Brauerei, dem Herrenshoffer Minister Markus Tschirner und Präses Hermann-Josef Schagen hatte keine leichte Wahl.
Denn auch die jungen und älteren Strüesblome hatten mit guten Ideen gepunktet.
Kronen machte es bei der Siegerehrung spannend. Nachdem Platz zwei feststand, jubelte Irmgard Moers von den "Alpenveilchen": "Dann haben wir gewonnen".
Alle Teilnehmer erhielten Preise, doch für die Lösung der Parkprobleme gab's einen Essensgutschein oben drauf.
(anw)
 
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/korschenbroich/ganze-strassenzuege-auf-klompen-aid-1.5448584
 Klompenball in Pesch: Platz eins sicherten sich die

Mündelheimer St. Seb. Schützenbruderschaft feierte harmonisches Schützenfest - Der Schützenfestmontag

  Bei der Ankunft in Mündelheim hörte ich ein Klappern, bei dem man glaubte, eine Reiterstaffel würde sich nähern. Aber nein, es waren die Kinder der Mündelheimer Kindergärten und der Grundschule Im Reimel, die, begleitet vom Tambourcorps Mündelheim, mit ihren Holzklompen zum Festzelt gespielt wurden.

Das war ein großes Hallo, als die gut 200 Kinder den Zeltboden mit ihren Klompen dort einmarschierten. Zur Belohnung gab es wieder Tüten mit Süßigkeiten für die Kleinen. Doch auch für die Vorbeugung gegen Karies hatte man durch die Spende der ortsansässigen Zahnarztpraxis noch Zahnbürsten, Becher und Zahncreme beigefügt.

Doch zeigten die Schützen auch wieder ein Herz für die Bewohner des „Malteserstift St. Sebastian“ an der Sermer Straße. Die Senioren hatten sichtlich Ihr Freude am nun anstehenden Klompenball an dem sie sich auch selbst beteiligten.

Doch zwischenzeitlich hatten sich dann auch Schützen, an diesem Morgen nicht in Uniform sondern in „Zivil“ und mit Klompen bekleidet, und Gäste an der Sparkasse im Ort eingefunden, um nach einem kleinen Umtrunk von dort zum Festzelt zu marschieren.

Doch wo blieb die „Königskompanie“. Ja wo war sie, die „Jägerkompanie '85“?

Da durchdrang auf einmal zu dumpfen Paukenschlägen ein Triumphmarsch durch den Ort. Die Schützen hatten sich etwas ganz besonderes einfallen lassen, denn was bog da vom Reimelsweg in die Straße Zum Grind ab, ein römischer Streitwagen mit „Kaiser Mannius“, stilecht in weißer Tunika und mit Lorbeerkranz auf dem Haupt, gezogen von römischen Legionären, hinter denen sich natürlich neben König Manfred Steil die Schützenbrüder seiner Kompanie verbargen.

Der Jubel seines „Volkes“ war ihm natürlich sicher. Gemeinsam mit seiner Königin ging es nun weiter zum Festzelt, wo dieser Jubel noch einmal eine Steigerung erfuhr.

Der Klompenball nahm seinen Lauf und die Jury, bestehend aus dem Team der Zahnarztpraxis, bewertete die wieder einmal herrlich bunten und liebevoll gestalteten Klompen.

Den dritten Platz belegte hierbei das Thema „Deichbau“, Platz zwei ging an die Offiziere zum Thema „Griechischer EURO“ und der erste Platz an die Senioren vom Malteserstift St. Sebastian, die diese mit schönen Fotos aus dem Ort beklebt hatten. Allen drei Siegern winkte ein schöner Präsentkorb als Preis.

Zur Mittagszeit wurde eine leckere Erbsensuppe durch die Damen der „Artemis Kompanie“ gereicht und man stärkte sich für den Abschlussabend. Am frühen Abend hieß es dann ein letztes Mal „Antreten beim König“ und die Bruderschaft marschierte zum Festzelt, wo der Schlussball ein herrliches Schützenfest ausklingen ließ.

 
http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereine/muendelheimer-st-seb-schuetzenbruderschaft-feierte-harmonisches-schuetzenfest-der-schuetzenfestmontag-d586206.html
 
 
 
Der Bericht über den Schützenfest Samstag ist hier zu finden:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereine/muende...

Zum Bericht über den Schützenfest Sonntag geht es hier:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereine/muende...


Auf dem Weg zum Klompenball

Duisburg
Mündelheimer Schützen in Feierlaune

Duisburg: Mündelheimer Schützen in Feierlaune
König Manfred Steil und seine Königin Beate Giesel auf dem Weg zum Klompenball - stilecht gebracht von den Schützenbrüdern in Klompen. FOTO: Dahlke
Duisburg. Das traditionelle Schützen- und Krönungsfest der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft ließ ganz Mündelheim und Ehingen seit Samstag feiern. Gestern folgte dann einer der Höhepunkte: der Klompenball, die hölzerne Tradition. Von Volker Poley und Annika Matheis

Normalerweise wird bei den Schützen am Montagmorgen traditionsgemäß der neue König ausgeschossen. Bei der Mündelheimer Bruderschaft stehen zu diesem Zeitpunkt allerdings seit langem die Kinder und der Klompenball im Mittelpunkt. Das ist möglich, weil die St. Sebastianer bereits zu Pfingsten ihre neuen Majestäten am Schießstand am Ehinger Berg ermitteln.
Auch wenn Manfred Steil (König), Beate Giesel (Königin) und Prinz Domenik Felber bereits seit dem Frühjahr im Amt sind, "in Würden" sind sie erst seit Samstag, nach dem sie im Rahmen der festlichen Messe in der St.-Dionysius-Kirche gekrönt wurden. Abgeschlossen wurden die Inthronisierungs-Feierlichkeiten mit dem anschließenden Krönungsball im Festzelt an der Barberstraße.
Bevor "die Großen" bei dem seit über 50 Jahren stattfindenden Klompenball feierten und die Karnevalszeit einfach schon mal vorverlegten, zeigten die Kids der Mündelheimer Kindergärten und die Schüler der Grundschule gestern, was "Party machen" bedeutet. Abgeholt wurden die Kleinen vom Mündelheimer Tambourkorps "Rheinklang", die den bunten Kinderlindwurm ins Zelt geleitete. Danach ging es fröhlich und vor allen Dingen lautstark weiter. Da kann schon mal die Statik des Zeltes ins Wanken geraten, wenn über 200 Kinder gleichzeitig mit ihren kleinen Klompen enthusiastisch Beifall "stampfen".
Peter Fehmer, als langjähriger Wirt der mittlerweile geschlossenen "Gaststätte Schmitz" in Mündelheim eine "Institution", hat vor zehn Jahren den alten Brauch wieder aufleben lassen. Seitdem setzt er sich gemeinsam mit der Antonius-Kompanie für die Finanzierung des fröhlichen Kindervormittags ein. Mit den Spenden werden Tüten mit Süßigkeiten gefüllt, die alle Kinder zum Abschluss der Veranstaltung erhalten. Durch eine Spende der ortsansässigen Zahnarztpraxis soll auch diesmal der Schaden durch die geballte "süße Ladung" in Grenzen gehalten werden. Zahnbürste, Becher und Zahncreme waren aus diesem Grund ebenfalls Bestandteil der bunten Tüte. Aber nicht nur die süßen Geschenke und die Freifahrt auf dem Autoskooter gaben Anlass zur Freude. Mara und Michael freuten sich auch darüber, dass man nicht wie sonst in der Schule saß, sondern im Festzelt einfach "super Spaß" hatte. Die Schützen kümmern sich aber nicht nur um die jungen Dorfbewohner. Zum Erwachsenen-Klompenball waren auch diesmal die Bewohner des Malteser-Altenheims eingeladen. Seit mehr als 50 Jahren "stylen" die Mündelheimer liebevoll ihre Klompen mit den unterschiedlichsten Motiven. Bevor die Holzschuhe der Jury zur Bewertung vorgeführt werden, werden sie in einer Tanzrunde auf Stabilität getestet. Mitten im Trubel war auch Ernst Braun, der nebenbei auch ehrenamtlich vor Ort im Malteserstift mit zur Unterhaltung der Heimbewohner beiträgt. Das tat er auch im Festzelt, als er fröhlich mit den älteren Damen zu Schlagermusik ein Rollstuhl-Tänzchen aufs Parkett legte. Ob seine Holzschuhe mit Motiven, die sich auf den Deichbau bezogen, es "aufs Treppchen" schaffen, war dabei völlig nebensächlich.
Quelle: RP
 
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/muendelheimer-schuetzen-in-feierlaune-aid-1.5412977

Korschenbroich
Riesen-Polonaise zum Klompenball

Korschenbroich: Riesen-Polonaise zum Klompenball
Sie belegten Platz eins bei der Klompen-Prämierung: Die Gruppe "Liedberg im Wandel der Zeit" dekorierte ihre Holzschuhe mit viel Liebe zum Detail. FOTO: cka
Korschenbroich. Die Gruppe "Liedberg im Wandel der Zeit" hatte die schönsten Holzklompen.

Mächtig was los war gestern Mittag im Festzelt: Mehr als 500 Schützen feierten bei Livemusik der Roland-Brüggen-Band den traditionellen Klompenball im Festzelt.
Dabei klackerte es ordentlich, denn rund 150 Liedberger - darunter viele Kinder - trugen bunt dekorierte Holzschuhe und stellten sich bei einer riesigen Polonaise durchs Festzelt einer dreiköpfigen Jury, die die schönsten Klompen ermittelte.

An den Start gingen acht Gruppen mit unterschiedlichen Mottos.
 "Die Stimmung ist super, die Gruppen beweisen auch in diesem Jahr wieder ihre Kreativität", lobte Brudermeister Josef Schnock, der zum Festball ebenfalls in Klompen schlüpfte.
"Besonders freut es uns, dass sich auch Grundschüler sowie Kindergartenkinder und andere Jungen und Mädchen am Klompenball beteiligt haben", sagte Schnock.
Die Kinder präsentierten ihre Klompen, die sie unter anderem zu den Themen Feuerwehr und Apfelbäume bastelten, bereits vor den Erwachsenen.
Sie hatten oft etliche Arbeitsstunden in die Dekoration ihrer Holzschuhe gesteckt.
Zum Beispiel Christa Daners, die neun Wochen an ihren Klompen gewerkelt hat.
Sie marschierte in der Gruppe "Liedberg im Wandel der Zeit" mit, die später von den Juroren Hildegard Schuster, Konstantin Schäfer und Pastor Hermann-Josef Schagen auf Platz eins gewählt wurde. Christa Daners verarbeitete sogar Elektro-Technik auf ihren Klocks, auf der LED-Lampen leuchteten.
"Zu sehen ist auf meinen Schuhen die Currywurst-Bude der Liedberger Kirmes im Miniatur-Format und die Roland-Brüggen-Band", erzählte sie stolz.
Die aufwendige Arbeit hat sich gelohnt: Sie ließen die Gruppen "Comic-Klompen", die Spiderman würdigten, "Ob Märchen oder im wahren Leben - alles Schlafmützen", die Dornröschen auf einem Schuh schlafen ließen, "Liedberg bei Nacht", "Muschelsucher", "Treu zur Heimat", "Katz' und Maus" und "Vorreiter 2015" hinter sich.
Alle Gruppen erhielten Gutscheine oder Sachpreise.
Heute um 17.30 Uhr geht's mit dem Vogelschuss im Festzelt weiter.
Ab 20 Uhr klingt das Jubiläum mit dem Königsball aus.
(cka)
 
 http://www.rp-online.de/nrw/staedte/korschenbroich/riesen-polonaise-zum-klompenball-aid-1.5320692

Mittelaltermarkt in Bergisch Gladbach

Mittelaltermarkt in Bergisch Gladbach  

Autorin Celine Keuer tauchte auf Gut Schiff ganz in die Epoche ein

Erstellt
Das Mieder ließ Celine Keuer wenig Raum zum Luftholen, die Holzschuhe fand sie im Matsch hingegen praktisch.
 
Unsere Autorin findet das Mittelalter eine faszinierende Epoche. 
In einem Selbstversuch hat sie sich auf dem Mittelaltermarkt zu einer Hofdame machen lassen.  
Von

 
Bergisch Gladbach
Das Mittelalter ist sicher eine faszinierende Epoche – aus der zeitlichen Entfernung.
Mittendrin zu sein ist dann doch nicht so attraktiv: Plumpsklo, keine Dusche und die ständige Bedrohung, an der Pest sterben zu können. 
Der Mittelaltermarkt auf Gut Schiff wirkte da wie eine Zeitreise.

Bei meiner Ankunft wurde ich sofort in Empfang genommen und in das Ankleidezelt der Gräfin gebracht. 
Dort verwandelten mich die Zofen in eine richtige Hofdame. 
Ein langes Kleid, das tiefes Luftholen für die nächsten zwei Stunden nicht mehr zuließ, einen Umhang mit einer kleinen Brosche und eine weiße Haube über den Kopf und fertig war die Hofdame. Äußerlich. 
Mit Holzschuhen und einer ordentlichen Portion Skepsis ging die Reise über den Markt los.
Beim Mittelaltermarkt auf Gut Schiff zeigte auch ein Jongleur seine Kunst, unterhielt die Gäste auf feurige Weise.
Der Gaukler machte sich bei der Markteröffnung wortwörtlich zum Narren und die Musiker spielten auf Dudelsäcken und Flöten als wäre es das normalste der Welt. 
An vielen Ständen wurden handgemachte Gegenstände zum Verkauf angeboten oder die Besucher konnten selber werkeln. 
Zum Beispiel eine Kerze herstellen. 
Und das ist sehr, sehr zeitaufwändig. 
Der Faden muss wieder und wieder in flüssigen Bienenwachs getaucht werden. 
Nach zehn Minuten ist die Kerze etwa einen Zentimeter lang. Das muss reichen – das Prinzip ist verstanden, Zuhause funktioniert das mit dem Lichtschalter besser.

Ich war Mitglied der Kriegsraben, einer der vielen Gruppen, die auf dem Mittelaltermarkt das Wochenende über ihre Lager aufgebaut haben, um eine kleine Parallelwelt zu kreieren. 
Von weitem betrachtet wirkte das Ganze doch etwas suspekt: Kupferkessel, in denen gekocht wurde, überall echte Felle und handgeschmiedete Schwerter. 
Wer begeistert sich so sehr für ein Zeitalter, um all den Aufwand zu betreiben? Alle dort.
Es wirkte, als gäbe es auf Gut Schiff kein 21. Jahrhundert mehr. 
Alles drehte sich nur noch um Tavernenschlachten oder den Umtrunk mit Honigbier am Lagerfeuer. Die Teilnehmer des Marktes trugen handgefertigte Gürtel, bestickte Umhänge oder schliefen auf selbst gewebten Kissenbezügen. 
Auch aus der Perspektive der Hofdame wirkte alles Mittelalter-authentisch. 
Nichts war peinlich oder unangenehm, auch nicht, dass man lange Gewänder, Umhänge und Tücher auf dem Kopf trug. 
Holzschuhe werden zwar hoffentlich nicht zu einem Modetrend in der Außenwelt, aber auf dem Mittelaltermarkt waren sie ein absolutes Muss.
Der Klang von Trommeln und Schalmeien gehört zu einem Mittelaltermarkt unbedingt dazu.  Foto: Luhr

Trotz Matsch blieben die Füße trocken. 
Jeder Besucher fand auf dem Markt sicher seine ganz besondere Attraktion. 
Zum Beispiel das Gefühl, einmal im Leben einen Uhu auf dem Arm zu haben. 
Im Mittelalter auf Gut Schiff gar kein Problem. 
Handschuh angezogen und schon saß das große Federvieh auf dem Arm und schaute einen mit seinen großen Augen an. 
Leider ohne Geräusch. 
Und als er die Flügel ausfuhr, musste der Arm ganz weit vom Körper weg gehalten werden. 
Ein schönes Gefühl, aber keines für die Ewigkeit, denn das Tier wog erstaunlich viel. 
Also zurück auf die Stange mit dem Uhu. 
Raus aus den Klamotten und dann war Schluss mit der Hofdame. 
Das gesellige Beisammensein im kleinen Badebecken – in einem Zelt auf der Wiese, dem Badehaus, muss nicht sein. 
Lieber die warme Dusche daheim.


http://www.rundschau-online.de/rhein-berg/mittelaltermarkt-in-bergisch-gladbach-autorin-celine-keuer-tauchte-auf-gut-schiff-ganz-in-die-epoche-ein,16064474,31480720.html
Es war einmal

Et Klompes op gene Schoppskopp

Diese alte Ansichtskarte vom „Vierländerblick“ zeigt eine Gruppe Landwirte auf Holzschuhen. Ferner erkennt man einen Kappesbauer und einen von einem Zollbeamten gefassten Kaffeeschmuggler.    
Diese alte Ansichtskarte vom „Vierländerblick“ zeigt eine Gruppe Landwirte auf Holzschuhen. Ferner erkennt man einen Kappesbauer und einen von einem Zollbeamten gefassten Kaffeeschmuggler.


Im vergangenen Jahrhundert gab es in Eynatten die Färberei Frassen. Viele Eynattener Bürger verdienten hier ihr tägliches Brot. Bei genauem Hinschauen sieht man, dass alle Beschäftigten Holzschuhe trugen. Nur Betriebsleiter Frassen und sein Fuhrmann hatten Lederschuhe.
Im vergangenen Jahrhundert gab es in Eynatten die Färberei Frassen. Viele Eynattener Bürger verdienten hier ihr tägliches Brot. Bei genauem Hinschauen sieht man, dass alle Beschäftigten Holzschuhe trugen. Nur Betriebsleiter Frassen und sein Fuhrmann hatten Lederschuhe.


von leo kever

Früher wurden in Eupen auch Holzschuhe gefertigt.
Dieses Gewerbe kam vor etwa 100 Jahren in unsere Stadt.
Ein Herr Kemper aus Westfalen stellte in seinem Heimatland Holzschuhe und Galoschen (Holzpantoffel) her.
Letztere waren Überschuhe mit Holzsohlen und Oberleder, die man hierzulande „Trippen“ nannte. Gerade die Herstellung dieser Holzpantoffel, wozu Buchenholz benötigt wurde, veranlasste den Westfalen seine Arbeitsstätte nach Eupen zu verlegen, weil hierzulande Buchenholz reichlicher und billiger war.
In Eupen fabrizierte man aber auch neben den Galoschen Holzschuhe, die die Landwirte, Gärtner und Waschfrauen gebrauchten.
Bis die Maschinen kamen, wurde alles mit der Hand gemacht.
Für die Klumpen brauchte man Weidenholz.
Die Holzschuhe wurden mit einem 50 Zentimeter langen „Zehenmesser“ ausgehöhlt.
Das war harte Arbeit. Wenn sieben bis acht Paar am Tag fertiggestellt wurden, hatte der Klumpenmacher fleißig gearbeitet.
Heute ist der Holzschuh verpönt. „Et Klompes op gene Schoppskopp“ hat sich dem Zeitgeist anpassen müssen, und somit gehört auch das Gewerbe des Klumpenmachers der Vergangenheit an.


Lederschuhe = Sonntagsschuhe
Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein waren Lederschuhe meist Sonntagsschuhe, und die nicht leicht anzufertigenden Holzschuhe waren die alltägliche und geläufigste Fußbekleidung.
Schuster finden sich in Eupen und Raeren bereits im 17. Jahrhundert.
Aber dass Lederschuhe, wie erwähnt, meistens Sonntagsschuhe waren, und diese sicheren Nachrichten zufolge gewöhnlich in Aachen oder von herumziehenden Händlern aus der wallonischen Nachbarschaft erstanden wurden, führt zu den Angeboten von Flickschustern.
1943 schrieb darüber ein Chronist: „Noch die ältesten Eupener erinnern sich, dass ihre Schuhe vom Lohnschuster, der in der Regel zum Flicken ins Haus kam, gelegentlich angefertigt wurden; und Schuhe, die bessere Form haben sollten, pflegten viele Eupener vor dem Ersten Weltkrieg in Membach zu erstehen, das heißt in Altbelgien oder in Aachen.
Heutzutage ist die Tätigkeit der Schuhmacher durch die Schuhfabriken noch mehr auf Flickarbeit beschränkt.“
Das wenig benötigte Leder wurde ursprünglich von Einzelnen für den Eigenbedarf hergestellt und mit Zeit auch von wandernden Händlern gekauft; in Eupen erst seit 1760, als der Ort angewachsen war, von einem aus Membach zugezogenen Gerber hergestellt.
In Raeren gibt es 1810 drei kleine Gerbereien.
Bereits fünf Gerbereien, Leder- und Riemenfabriken gab es in Eupen 1886.


Der „Nebenverdienst“ der Fuhrleute
Es hat Zeiten gegeben, da Fuhrleute mit ihren schwer beladenen Wagen die Straßen befuhren.
Wie verdiente sich nun ein Fuhrmann ein wenig Geld dazu?
Aus der Unterstadt mit leeren Wagen zum Bahnhof fahrende Fuhrleute nahmen gefälligerweise gerne von alten Leuten Aufträge für einen Zentner Kohle an, der damals 60 Pfennig kostete.
Dabei war es üblich, weitere 15 Pfennig als Trinkgeld für die Besorgung zu geben.
Die Fuhrleute brachten stets gewissenhaft Säcke zurück, in denen meist mehr als ein Zentner Kohlen enthalten war, ohne dafür eine Preisnachforderung zu stellen.
Sie konnten so billig liefern, da ihre „Gestehungskosten“ gleich null waren, weil sie die Kohlen am Bahnhof oder im Fabrikhof geschickt zu organisieren verstanden.
Der Reingewinn von 75 Pfennig oder 15 Schnäpsen blieb unterwegs in den Wirtschaften hängen. Jedermann war bei diesem Geschäft zufrieden; der Empfänger der Kohlen, der Fahrmann und der Wirt.
Die übrigen unwissentlich an der Transaktion Beteiligten ahnten nichts und schwiegen darum (nach Dr. O. E. Mayer und C. Meyers-Michel).

http://www.grenzecho.net/ArtikelLifestyle.aspx?laid=6249032c-d059-46a7-b45f-b844862e0da7&lifeid=36

Menzelener Senioren besuchen Klompen-Fabrik

Xanten
Menzelener Senioren besuchen Klompen-Fabrik

Xanten. Der Jahresausflug führte die Seniorengemeinschaft AG Bürgerhaus Menzelen-West jetzt zum Hahnerfelder Bauerncafé in Isselburg-Anholt. Hier erwartete die 46 Teilnehmer eine reichlich gedeckte Kaffeetafel. Trotz einiger Regenschauer überquerte man dann die nahe holländische Grenze und erreichte die Klompenfabriek Krajenbrink in de Heurne. Der Inhaber führte die Menzelener durch die Produktionsstätte. Vom langen Baumstamm bis zum fertigen Paar Klompen sind 43 Handgriffe erforderlich. Die Fabrik ist die einzige Produktionsstätte für Klompen in Europa, die von hier aus weltweit vertrieben werden. Am Abend bestiegen die Senioren den "Seestern" in Vynen und schipperte über Nord- und Südsee gen Xanten. Mit dem Bus ging's nach einem vergnüglichen Tag zurück nach Menzelen.
 
Klompen. Foto: ANP 
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/xanten/menzelener-senioren-besuchen-klompen-fabrik-aid-1.5238627 

Gesucht: Die schönsten Klompen in Otzenrath

Jüchen
Gesucht: Die schönsten Klompen in Otzenrath


Jüchen: Gesucht: Die schönsten Klompen in Otzenrath
FOTO: Berns, Lothar (lber)

Jüchen. Mit 200 Paar Holzschuhen aus Vlodrop wurde die Klompenkirmes neu belebt. Die fantasievollsten Schuhe werden prämiert. Von Karin Verhoeven
Morgen beginnt in Otzenrath/Spenrath die Klompenkirmes.
Dann sind nicht nur die Straßen geschmückt.
Unter strengster Geheimhaltung werden in den Tagen zuvor die Klompen (Holzschuhe) gestaltet.
Am Kirmesmontag muss die Farbe trocken, die Dekoration fertig sein: Dann werden die besten Ideen prämiert. "Deshalb gestalten die Gruppen ihre Schmuckstücke nur unter größter Geheimhaltung", erzählt Peter Koenen von der Gruppe "Op de Dam".

Die Herrengruppen arbeiten ganz pragmatisch - sie streichen meist nur.
Dafür hat sich auch die Gruppe um Peter Koenen entschieden: Die zwölf Paar Holzschuhe werden von Rot auf Weiß umlackiert.
Im Jahr 1982 ist der Kegelclub "Op de Dam" ("Auf die Dame") aus den Reihen der Pfadfinder hervorgegangen. "Traditionell streichen wir unsere Klompen am Montag vor der Kirmes", sagt Peter Koenen.
Dabei komme auch die Geselligkeit nicht zu kurz. "Viele andere Gruppen, die ihre Holzschuhe für die Prämierung fantasievoll gestalten, sind dann längst fertig", so Koenen.
Den Männern sei der Spaß aber wichtiger als ein Preis.
Die Zeit bis zur Kirmes haben sie genutzt, um bei Zugführer Norbert Flesch zu schmücken.
Eine Besonderheit in dem Zug um Präsident Hans-Günter Schwieren, der vor zwei Jahren Klompenkönig war: In jedem Jahr wird ein anderer Zugführer bestimmt.

Seit 40 Jahren wird in Otzenrath die Tradition des Klompen-Streichens gepflegt.
Im Jahr 1975 war die Klompenkirmes neu belebt worden, nachdem 1958 vorerst Schluss war.
Zwei, die sich gut an diesen Neustart erinnern, sind Maria Schrey und Gisela Reinartz - damals 25 und 19 Jahre alt. "Meine Eltern Anton und Maria Welters führten damals die Dorfkneipe ,Jägerheim'", erzählt Gisela Reinartz, die oft in der Kneipe half.
Dort trafen sich die Fußballspieler.
Beim Bier an der Theke sprach man über den baldigen Beginn der Otzenrather Kirmes, doch das Fest ohne König und Umzug wurde etwa von den Fußballspielern Peter Klein, Karl-Heinz Seidel, Peter Szemgulis und Burkhard Schrey als wenig attraktiv eingeschätzt.
Sie wollten eine Klompenkirmes wie früher feiern.
Burkhard Schrey ließ sich zum Klompenkönig wählen.
Seine Frau Maria war im Dirndl die "Frau an seiner Seite", offizielle Königinnen sollte es erst Anfang der 1980er Jahre wieder geben.
In aller Eile organisierte man bei Welters eine Versammlung und bereits einen Monat später, am 14. Juli 1975, sollte die Klompenkirmes gefeiert werden.
Listen mit Schuhgrößen wurden eingesammelt.
Maria Schrey und Gisela Reinartz setzten sich in Schreys himmelblauen Mercedes, um 200 Paar Klompen zu organisieren. "In Vlodrop haben wir den gesamten Bestand vom Dachboden eines alten Holzschuhmachers aufgekauft. Wir hatten kaum noch Platz im Auto", erinnern sich die beiden.
An der Grenze "Schwanenhaus" schafften sie es mit viel Charme, ohne Strafe passieren zu können. Noch zwei weitere "Klompenfahrten" folgten.
Im Mittelpunkt der Klompenkirmes stehen erneut Alexander und Petra Trost.
Trost ist bei "Turnen für Jedermann" aktiv, seine Frau bei den "Flotten Klompinchen".

Quelle: NGZ
 
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/juechen/gesucht-die-schoensten-klompen-in-otzenrath-aid-1.5223823

Wanheimer krönen das jüngste Königspaar auf Klompenball

Wanheimer krönen das jüngste Königspaar auf Klompenball
21.06.2015 | 17:46 Uhr

Wanheimer krönen das jüngste Königspaar auf Klompenball
Felix Lorenz manövrierte seine Freundin Maren Rosenberg beim Schubkarren-Rennen als Erster durchs Ziel. Sie sind nun das jüngste Königspaar.Foto: Jörg Schimmel
Wanheimer krönen das jüngste Königspaar auf Klompenball


Wanheim. Maren Rosenberg (19) und Felix Lorenz (20) gewinnen am Sonntag das Schubkarren-Rennen. Die Tradition soll weiterleben.

„Rettet das Wanheimer Volksfest“ steht auf den Schuhen, genannt Klompen, von Wanheimerin Dorte Meybohm. Der Aufruf auf ihren Schuhen scheint nicht umsonst gewesen zu sein: Zwischen 250 und 300 Wanheimer kommen am Sonntag zum Gelände des Fußballvereins SV Wanheim und feiern den diesjährigen Klompenball.

Henrike Meybohm ist eine der wenigen Besucher, die Klompen tragen. Ihre Holzschuhe sind mit Meerestieren und Glitzer verziert: „Wanheim war früher ein Dorf von Fischern. Daran ist das angelehnt“, sagt die Mitorganisatorin. Die Klompen von Brigitte Heckmann sind sogar schon um die 100 Jahre alt, haben also eine lange Tradition.

Die Wanheimerin aus dem Vorstand des Fußballvereins war vor Jahren einmal Klompenkönigin. „Da bin ich mit meinem König auf einem Boot, das auf einem Wagen befestigt war, zum Klompenball gekommen“, erinnert sie sich.
Vier Pärchen stellen sich der Aufgabe

Heutzutage wird das Königspaar erst auf dem Ball ermittelt. In einem Schubkarren-Rennen treten Pärchen in Holzschuhen gegeneinander an. Dieses Jahr stellen sich vier Paare der Aufgabe.

Obwohl Felix Lorenz und seine Freundin Maren Rosenberg im Halbfinale noch umkippen, schiebt der 20-Jährige die Schubkarre mit seiner 19-jährigen Freundin im Finallauf als erster über die Ziellinie. Damit bleibt der Titel in der Familie, denn bereits der Großvater des diesjährigen Klompenkönigs wurde bereits mit dem Titel ausgezeichnet. Dessen Name ist auf der Kette eingraviert, die Felix Lorenz nun tragen darf. Felix und Maren sind das jüngste Königspaar, das beim Wanheimer Klompenball je gekrönt wurde: „Die Konkurrenten heute waren aber auch zwei- bis dreimal so alt wie wir“, scherzt der Sieger.

Die Organisatoren sind zufrieden, dass auch jüngere Leute vom Volksfest angezogen werden. „Nächstes Jahr wollen wir dann am Freitag noch eine Disco veranstalten“, verrät Mitorganisator Jörg Niggemann. Der Klompenball solle auf keinen Fall aussterben. „Klompen tragen ist Tradition und auch heute kann man die ja noch im Garten anziehen, so Niggemann.

http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/sued/wanheimer-kroenen-das-juengste-koenigspaar-auf-klompenball-id10804020.html

Mittwoch, 20. Januar 2016

In Klompen Emmerich erkunden

| 00.00 Uhr

Emmerich
Rundgang mit Spaßfaktor: In Klompen Emmerich erkunden

Emmerich. Das infoCenterEmmerich bietet am Sonntag, 28. Juni, einen offenen Stadtrundgang für Einzelgäste und Kleingruppen in Klompen an.
Die Teilnehmer entdecken kurzweilig die Geschichte der Hansestadt mit vielen bekannten Sprichwörtern und Redewendungen.
Dabei hören sie Worte, die uns auf Schritt und Tritt als kostbares Erbgut begleiten.
Bei diesem Rundgang, wird zwar nicht "alles abgeklappert", aber "ein Auge riskiert" auf dem Weg vom "Alltagsgrau" über "Halt die Klappe" zum "reichen Stinker".
Auf der Spur von Wissenswertem wird den Teilnehmern "niemand aufs Dach steigen" und sie brauchen nicht "zu Kreuze kriechen", aber vielleicht kommt "Butter bei die Fische".
Wem dieses Thema "auf den Nägeln brennt" oder "an die Nieren geht", sollte sich den Termin "hinter die Ohren schreiben".
Die Führung verspricht auf jeden Fall Spaß an Emmericher Geschichte.

Start der Führung ist am Sonntag, 28. Juni, um 15 Uhr am infoCenterEmmerich, Rheinpromenade 27. Der Rundgang dauert etwa 90 Minuten und kostet 7 Euro pro Person. Im Preis enthalten: gewandete Führung, Klompenausleihe und ein Trunk.

Um Anmeldung wird gebeten unter infoCenter@Stadt-Emmerich.de oder Tel. 02822 931030.
Quelle: RP

Als der Holzschuh noch in Mode war

Als der Holzschuh noch in Mode war

Beim Aktionstag des Marcher Heimatvereins wurde gezeigt, wie diese Schuhe hergestellt wurden / Film über Marchs Tabakanbau.
  1. Foto: Mario Schöneberg
  2. Gut zu Fuß in Holz: Holzschuhmacher Jean-Claude Wetzel zeigte sein Handwerk beim Aktionstag des Marcher Heimatvereins. Foto: mario Schöneberg
  3.  

MARCH-HUGSTETTEN. Dass handwerklich hergestellte Holzschuhe bis zum Zweiten Weltkrieg die Fußbekleidung für die einfachen Menschen im Elsass und in weiten Teilen Frankreichs waren, überraschte viele der zahlreichen Besucher beim jüngsten Aktionstag des Marcher Heimatvereins. Doch Jean-Claude Wetzel wusste viel über Holzschuhe und deren Herstellung zu berichten. 

"Es war bis etwa 1950 normal, bei uns im Elsass auf dem Land Holzschuhe zu tragen", erzählt Holzschuhmacher Wetzel. Es habe in Frankreich früher immerhin mal bis zu 30 000 Handwerker der Holzschuhmacherzunft gegeben. "Heute tragen sie nur noch wenige, und wenn dann an der Fasnacht oder als Tanzgruppe", erläutert der gelernte Holzfäller, der sich nach einem Unfall vor sieben Jahren das Holzschuhmachen selber beigebracht hat. Die wenigen alten Meister, die es noch gebe, würden zudem ihr Wissen nur ungern weitergeben, bedauert der 55-Jährige.

Möglichst leicht und doch haltbar sollten Holzschuhe sein, so der aus Soppe-le- Haut stammende Wetzel. "Ich nehme am liebsten Birkenholz oder Erle. Verwendet wurden früher aber oft die Holzarten, die im Dorf vorhanden waren". Ein Viertelstamm frischen Holzes wird für den künftigen Holzschuh auf Länge zurechtgesägt und dann in Form gebracht. Anschließend holt der Holzschuhmacher das Holz im Inneren heraus, damit der Fuß Platz hat. Früher mit Handschabern, seit der Elektrifizierung mit speziellen Maschinen. Im Nachbardorf seiner Heimat bei Mühlhausen habe es ab 1923 Strom geben. Die Maschine, die der örtliche Meister gekauft hatte, nutzt Wetzel heute noch. Neue würden leider nicht mehr hergestellt. Nun muss der frische Rohling, bei dem die Fußinnenseite stets den äußeren Teil des Stammes berührt, zwei bis drei Wochen im Schatten trocknen, dann folgt die Feinarbeit. Schleifen, das Äußere zurecht schneiden, auf Wunsch auch Lackieren oder mit Leder versehen, dann kann der Schuh verkauft werden.

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Rund zwei Stunden Arbeit, verteilt auf bis zu drei Wochen, stecke am Ende in jedem Paar, erläutert Wetzel. Doch mehr als 30 Paare zum wirklichen Tragen zum Stückpreis von etwa 50 Euro verkaufe er kaum noch, berichtet der Handwerker. Viel mehr zu tun habe er mit der Herstellung von Dekorationsartikeln. Ob an Weihnachten, zur Zierde am Haus oder als Tischdekoration – Holzschuhe aller Art und Größe seien im Elsass noch immer sehr beliebt.

Ein weiterer Höhepunkt des Aktionstages, bei dem wegen der vielen Besucher extra Tische am Backhäusle zur Bewirtung aufgestellt werden mussten, war eine Filmvorführung in der Reihe "Erinnern Sie sich". Gezeigt wurde ein Film über den Tabakanbau in der March. In den Jahren 1991/92 hatte die Hugstetter Landwirts-Familie Strecker extra für einen Schulfilm den eigenen Tabakanbau nochmals wie in früheren Zeiten, als der Tabak eine wichtige Einnahmequelle für die Bauern der Region war, wiederbelebt. Von der Aufzucht junger Pflanzen über deren Pflege und Ernte sowie die Trocknung bis hin zur Verarbeitung der Blätter reichte der filmische Jahreslauf.

Der nächste Aktionstag findet am Sonntag, 5. Juli, ab 14 Uhr statt. Dann wird das Zimmermannshandwerk vorgestellt .

„Sicherheitsschuh“ mit Tradition

„Sicherheitsschuh“ mit Tradition


ein Paar Münsterländer Holzschuhe mit Lederkappe
Wer hat sich nicht schon mal einen Zeh an der Türkante angeschlagen?
Ein kleiner Zeh kann wahrlich ganz schön große Schmerzen bereiten …

Beim Tragen von Münsterländer Holzschuhen kann so etwas nicht passieren – sie sind quasi Sicherheitsschuhe mit langer Tradition.
Besonders, wenn nun bald die Gartensaison wieder losgeht, weisen die Holzschuhe eine hohe Sicherheit gegen spitze Bodenbestandteile wie Dornen, Äste und Steine auf und gewährleisten einen lang anhaltenden Schutz gegen Nässe.
Da das Holz den gesamten Fuß umfasst, bieten sie sogar mehr Schutz als herkömmliche Arbeitsschuhe mit Stahlkappen, die nur im Zehenbereich verstärkt sind.
Außerdem sind sie leichter!
Und das Beste: Die Holzschuhe schützen nicht nur den Fuß, sie machen ihren Träger auch noch fit. Denn sie regen Fuß wie Wade zu ständigen zusätzlichen Muskelbewegungen an.
Die Münsterländer Holzschuhe werden traditionell aus einem Stück Weichholz hergestellt.

Im Gegensatz zu anderen Arten von Holzschuhen, wie sie beispielsweise in den Niederlanden verbreitet sind, sind die Schuhe aus dem Münsterland mit einem Lederbesatz über dem Rist versehen, der „Liär“ (westfälisch-niederdeutsch für Leder) gennant wird.
Somit sind sie nicht nur funktional, sondern machen optisch auch Einiges her.
Die Münsterländer Holzschuhe werden in Bio-Qualität in einem traditionellen westfälischen Familienbetrieb gefertigt.

Holzschuhe und Käse statt Elche und Fjorde

Holzschuhe und Käse statt Elche und Fjorde


Sicher, dass wir in Norwegen sind?
Das könnten sich Besucher fragen, wenn sie im norwegischen Flekkefjord ankommen.
Begibt man sich in einen Teil der westlichsten Stadt an der Südküste Norwegens findet man sich zwischen schmalen Gassen und weißen Holzhäusern wieder.
In der Hollenderbyen erinnert doch alles ein wenig an unseren Fußballerzfeind.
Kein Wunder, denn der Stadtteil heißt übersetzt auch Holländerstadt.
Die Verbindung zu den Niederlanden reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück.
Die Holländer waren sehr interessiert an norwegischen Handelsgütern, wie Stein, Holz und Hummer. In einer Überlieferung heißt es auch, dass Amsterdam auf Norwegen stehe.

Die norwegische Post gibt einen Sonderstempel zur Holländerstadt in Flekkefjord heraus. Bis zum 1. Juni erhalten Sie bei: Posten Norge AS, Frimerketjenesten, Postboks 9350 Grønland, 0135 Oslo auf Ihrem mit 14.00 nkr freigemachten Beleg eine Abstempelung!